Dienstag, Januar 20, 2015

Am Vorabend des 21sten Januar geschrieben

Der Mensch

Empfangen und genähret
Vom Weibe wunderbar,
Kömmt er und sieht und höret
Und nimmt des Trugs nicht wahr;
Gelüstet und begehret
Und bringt sein Tränlein dar,
Verachtet und verehret,
Hat Freude und Gefahr;
Glaubt, zweifelt, wähnt und lehret,
Hält nichts und alles wahr;
Erbauet und zerstöret
Und quält sich immerdar;
Schläft, wachet, wächst und zehret;
Trägt braun und graues Haar.

Und alles dieses währet,

Wenn's hoch kommt, achtzig Jahr.
Dann legt er sich zu seinen Vätern nieder,
Und er kömmt nimmer wieder.




 So dichtete Matthias Claudius, der Wandsbecker Bote.
 Am 21. Januar begehen wir seinen 200sten Todestag
 und den Geburtstag von "Hans im Glück".

1 Comments:

Blogger Unknown said...

An Ruths Geb. ist Matthias Claudius geboren, an Hans Geb. ist er gestorben..

Sonntag, Januar 25, 2015  

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