Donnerstag, September 29, 2016
Donnerstag, September 15, 2016
Goethisch
Als Charlotte Nohle - später Charlotte Hagedorn, Ehefrau von Pastor Hans Hagedorn und Mutter der Kinder Jürgen, Sievert, Marianne, Ingeborg, Ottilie und Karl-Anton, - in der ersten Schulklasse in einer Berliner Schule gefragt wurde, ob sie evangelisch oder katholisch sei, antwortete Charlotte: "Ich weiß es nicht." Nach einer Nachdenkenspause meldete sich Charlotte: "Jetzt weiß ich es, ich bin goethisch."
Glaubwürdig berichtet von Tochter Marianne
Glaubwürdig berichtet von Tochter Marianne
Dienstag, September 06, 2016
Ein Sonnengedicht
Mit 79 Jahren schrieb Goethe in Dornburg diese Zeilen:
Früh, wenn Tal, Gebirg und Garten
Nebelschleiern sich enthüllen,
Und dem sehnlichsten Erwarten
Blumenkelche bunt sich füllen;
Wenn der Äther, Wolken tragend,
Mit dem klaren Tage streitet,
Und ein Ostwind, sie verjagend,
Blaue Sonnenbahn bereitet,
Dankst du dann, am Blick dich weidend,
Reiner Brust der Großen, Holden,
Wird die Sonne, rötlich scheidend,
Rings den Horizont vergolden.
Oberflächlich gesehen ist hier ein Naturvorgang beschrieben. Es ist aber von einem Ich die Rede. Dieses Ich erwartet sehnlichst das aufgehende Licht, das zum Symbol, zum Abglanz des Göttlichen wird. Wird der Sonnenaufgang wie auch ihr Untergang dankbar erlebt - und es ist nicht nur der Abend des Tages, sondern auch der Abend des Lebens gemeint - dann wird der Übergang "vergoldet" sein.
Ist Goethes Sehweise ferne Träumerei oder kann sie helfen, uns Menschen zum inneren Einklang mit uns und der Schöpferwelt zu führen?
Ist Goethes Sehweise ferne Träumerei oder kann sie helfen, uns Menschen zum inneren Einklang mit uns und der Schöpferwelt zu führen?